ZooM: Zoonotischen Bedeutung von multiresistenten Erregern (MRE): FAQs an der Schnittstelle Veterinär/Humanmedizin - abgeschlossen
Seit einigen Jahren nimmt die Zahl der Infektionen durch multiresistente Erreger (MRE) zu. Im Rahmen des Projekts ZooM wurden FAQs zum Thema multiresistente Erreger an der Schnittstelle von Veterinär- und Humanmedizin erstellt, welche als Informationen und Handlungsempfehlungen für den ÖGD und für die Allgemeinbevölkerung auf der Webseite des LGLs veröffentlicht wurden.
Hintergrund
Gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung
Seit einigen Jahren nimmt die Zahl der Infektionen durch multiresistente Erreger (MRE) zu. Die wichtigsten Erreger mit Antibiotikaresistenzen sind dabei multiresistente gramnegative Erreger (MRGN) wie Extended-Spektrum β-Lactamase bildende Enterobakterien (ESBL), sowie Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA). Der Aspekt der zoonotischen Bedeutung von MRE spielt auch im privaten Bereich eine zunehmend größere Rolle, wurde jedoch in bisherigen Empfehlungen wenig adressiert. So müssen MRE auch im Zusammenhang mit Nutz-, Haus- und Therapietieren diskutiert werden, da bei 0-1,4%/0-25% der Katzen, 0,4-2,6%/24-85% der Hunde, 3-9%/11% der Pferde in Deutschland von einer Besiedlung durch MRSA/ESBL-E ausgegangen werden muss. Zudem erwerben viele Menschen (Landwirte, Tierärzte und deren Haushaltsmitglieder) MRE durch den Kontakt zu Nutztieren, wo MRSA und ESBL-E, etwa in der Schweinehaltung in 70-100%/>60% der Bestände gefunden werden und nun sogar Carbapenemase-bildende Erreger nachgewiesen wurden.
Die Publikationen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention
(KRINKO) am Robert Koch-Institut oder die Technischen Regeln für Biologische Arbeitsstoffe (TRBA) haben den Fokus auf der Formulierung von Empfehlungen für Gesundheitseinrichtungen zur Prävention nosokomialer Infektionen bzw. Prävention beruflicher Infektionsrisiken. Empfehlungen für den privaten Bereich oder für nichtmedizinische Einrichtungen fehlten bislang. Das Thema der zoonotischen Bedeutung der Antibiotikaresistenz wird in den Ausführungen der KRINKO gestreift, jedoch werden keine spezifischen Ratschläge für diesen Bereich gegeben; diese fehlen auch in den TRBAs (250 für Mitarbeiter im Gesundheitswesen; 230 für Land/Forstwirtschaft; TRBA 260 Veterinärmedizin vergleichbare Tätigkeiten).
Im Rahmen des Projekts ZooM wurden FAQs zum Thema multiresistente Erreger an der Schnittstelle von Veterinär- und Humanmedizin erstellt, welche als Informationen und Handlungsempfehlungen für den ÖGD und für die Allgemeinbevölkerung auf der Webseite des LGLs veröffentlicht wurden. Zudem wurde ein CME-Modul für Ärztinnen und Ärzte sowie ein Schulungsmodul für Interessierte zum Thema „Multiresistente Erreger bei Mensch und Tier“ erarbeitet.
Kontakt
Prof. Dr. med. Caroline Herr