Hausarzt 360°: Kamingespräch mit Frau Prof. Frauke Kreuter vom Institut für Statistik (LMU)
"Wie kommt man an die Daten ran?" Diese und andere spannende Fragen zur Datenforschung diskutierten wir am 24. Januar mit Frau Prof. Kreuter vom Institut für Statistik der LMU an unserem digitalen Kaminfeuer. Beispielsweise ist es essentiell die Motivation von Organisationen, Daten zur Verfügung zu stellen, anzusprechen. So konnte Frau Prof. Kreuter von ihrem Projekt coleridge initiative aus ihrer Zeit an der University of Maryland berichten, dass einzelne Organisationen ihre Daten nur dann bereitwillig teilen, wenn sie selbst einen Vorteil für sich daraus ziehen. Auf unsere Situation übertragen hieße das, wenn wir als Forschende die Daten aus Hausarztpraxen sammeln möchten, müssen wir ihnen dafür einen klar erkennbaren Vorteil bieten. Ein Beispiel im Kleinen ist die AG Influenza, die Hausarztpraxen gegen wöchentliche Influenza-Meldungen eine Prognose zu kommenden Influenza-Wellen bietet.
Auch die Qualität von Daten zu beurteilen ist stark von den Umständen abhängig. So konnte man während der Pandemie sehr erfolgreich zufällige Umfragen aus sozialen Medien nutzen, um einzelne Infektionswellen vorherzusagen. Geht es aber um weniger egalitäre Variablen als eine Covid-Infektion, wie z.B. ein Depressionsrisiko, so sind präzisere Datensuchen notwendig.
Wir danken Frau Prof. Kreuter herzlich für den inspirierenden Abend und hoffen, dass wir alle unsere Forschung darauf aufbauen können.