Improve-MH-Studie
Untersucht wird ein hausärztliches Behandlungsprogramm für Patienten mit psychischen Erkrankungen. Die vom BMG geförderte Studie (Federführung: Prof. Dr. Silvia Schneider) kombiniert Übungen zur eigenen psychischen Gesundheit mit solchen zum Umgang mit den eigenen Kindern und prüft, ob Eltern und Kinder davon profitieren. In München suchen wir dazu Kollegen, die arabischsprachige Familien in ihren Praxen begleiten. Ergebnisse werden wir ab 2024 berichten können.
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Psychische Gesundheit geflüchteter Menschen
Meist sind es Krieg und Gewalt, die Menschen dazu zwingen, ihre Heimat zu verlassen. Ständig im Gepäck: die Angst um das eigene Leben oder das der Kinder, der Familie oder von Freunden. Die Erfahrungen vor, während und nach der Flucht hinterlassen Spuren, am Körper und an der Seele: Es wird geschätzt, dass etwa 50% der Flüchtlinge von psychischen Problemen betroffen sind, am häufigsten von Depressionen, Angstzuständen oder posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS). Die frühe Kindheit ist eine besonders vulnerable Phase für die Entwicklung von psychischen Störungen. Ein wesentlicher Risikofaktor für die Entwicklung einer psychischen Störung im Kindesalter ist das Vorliegen einer psychischen Erkrankung bei den Eltern. Neben dem tatsächlich erlebten Stress der Flucht/des Krieges sind besonders die Kinder unter 6 Jahren einer „top-down“ Übertragung durch die Eltern ausgesetzt.
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Ziel der Studie ist es, die psychische Gesundheit bei geflüchteten Eltern zu verbessern und die Entwicklung psychischer Probleme bei ihren Kindern (0-6 Jahre) zu verhindern. Kern der Studie ist die 10-wöchige Improve-Intervention, die mit der Standardbehandlung, also der üblichen Behandlung durch den Allgemeinmediziner, verglichen werden soll.
Das Improve-Programm besteht aus drei Teilen:
- vier Termine mit einem Allgemeinmediziner (Dauer: je 30 min), bei denen der Umgang mit Symptomen von Angst, Stress und Depression erlernt wird;
- Onlinetraining zur Förderung eines positiven Erziehungsstils (8 Einheiten, Dauer: je 60 min)
- begleitende Telefonkontakte mit geschultem Studienpersonal (10 Telefonate, Dauer: je 30 min)
Der Behandlungserfolg wird nach Behandlungsende sowie 6 und 12 Monate nach Abschluss der Behandlung mittels strukturierter Interviews und Fragebögen erfasst.
Das Improve-Programm: vier Termine mit dem Arzt (ca. 30 min), Online-Training zur Förderung eines positiven Erziehungsstils (8 sessions, ca. 60 min), 10 begleitende Telefonanrufe (max. 30min). Nach: Schneider et al. 2021.
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Zielgruppe sind arabisch-, englisch- oder deutschsprachige, psychisch belastete Menschen mit Fluchterfahrung (nach 01.01.2015 in Deutschland) und mind. 1 Kind im Alter von 0-6 Jahren.
Wer kann teilnehmen?
- Allgemeinmediziner/Hausärzte: Sie haben Geflüchtete unter Ihren Patienten, denen Sie eine niedrigschwellige Hilfe anbieten wollen. Voraussetzung: Teilnahme an einer Online-Schulung (mit CME-Anerkennung), mindestens 1 Jahr Berufserfahrung. Für jeden in die Studie eingeschlossenen Patienten erhalten Ärzte eine Vergütung!
- Geflüchtete Personen: Sie möchten an der Studie teilnehmen, haben aber keinen Hausarzt. Voraussetzung: Passende Sprachkenntnisse (Englisch, Deutsch, Arabisch), Fluchterfahrung, Kind (bis 6 Jahre). Für die Teilnahme an der Studie erhalten Sie mindestens 40€ und die Chance auf bis zu 240€!
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Für die Teilnahme an der Studie als Hausarzt oder Hausärztin wenden Sie sich bitte an Herrn Dr. med. David Rösgen oder Frau Dr. Karoline Lukaschek (Institut für Allgemeinmedizin München) oder gerne auch auf Arabisch an Herrn Karim Zagha (Fakultät für Psychologie Bochum). Sie erhalten dann zeitnah weitere Informationen zur Studie und zur möglichen Teilnahme.
PD Dr. Karoline Lukaschek
LMU Klinikum München
Ügpüälui Vfogc,yziovim fulrvfaiuyziu/miKarim Zagha
Ruhr-Universität Bochum Fakultät für Psychologie
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