Das Thema „Cancer Survivorship“ erfährt derzeit große Aufmerksamkeit, nicht zuletzt dank des Engagements von Patientenvertretungen, die einen Mangel an kompetenter Betreuung nach der Krebstherapie beklagen. Betroffene fühlen sich mit den krankheits- oder therapiebedingten Folgen oftmals allein gelassen, da auch ihre Hausärztinnen und Hausärzte als primäre Ansprechpartner häufig an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. „Unser Cancer Survivor Netzwerk schließt in Bayern eine wichtige Versorgungslücke für Krebsüberlebende mit Langzeit- und Spätfolgen“, sagt Prof. Dr. Andreas Mackensen, Direktor des BZKF. „Am Standort Augsburg verfolgen wir mit einem wissenschaftlichen Begleitprojekt die Frage, ob wir Hausärztinnen und Hausärzte durch die Bereitstellung von individuell zugeschnittenen Versorgungsplänen im Rahmen der Nachsorge entlasten können.“
Auch Prof. Dr. Michael Schoenberg begrüßt das Projekt ausdrücklich: „Als Patientenvertreter des BZKF freut es mich sehr, dass mit dem oben genannten Vorhaben eine Strukturmaßnahme beantragt wird, die Patientinnen und Patienten aller BZKF-Standorte unmittelbar zugutekommt. Es ist höchst erfreulich, dass es dank erfolgreicher Krebsforschung immer mehr Langzeitüberlebende nach Krebserkrankungen gibt. Man muss den Langzeitüberleben aber unbedingt eine gute Perspektive auf das Leben nach der Krebserkrankung geben.“
Dr. Jutta Riese, Projektleiterin am Universitätsklinikum Würzburg, hebt den Aspekt der gelebten Patientenbeteiligung hervor: „Die Idee zur Bereitstellung dieses neuen Informations- und Beratungsangebotes wurde gemeinsam mit Patientinnen und Patienten entwickelt. Die gebündelten Informationen auf der BZKF-Homepage haben Betroffene als ‚das beste Angebot zum Thema‘ beschrieben.“ Das BZKF plant, das Netzwerk in den kommenden Jahren weiter auszubauen und die persönliche Vernetzung und Unterstützung sowie den Erfahrungsaustausch unter Krebsüberlebenden durch weitere Angebote zu fördern.