Impfen und Infektionen
Lassen Sie Ihre Kinder gegen Hepatitis B (ab Säuglingsalter) und das Humane Papillomavirus/ HPV (Mädchen und Jungen ab 9 Jahren) impfen.
Fast ein Fünftel aller Krebserkrankungen weltweit werden durch Infektionserreger wie Viren und Bakterien verursacht. Zu den häufigsten Erregern in Verbindung mit Krebs zählen die Humanen Papillomaviren (HPV). Eine langanhaltende Infektion mit bestimmten Hochrisiko-HPV-Typen kann bei einigen Menschen langfristig zu Krebsvorstufen/ Gewebeveränderungen oder Krebs führen.
Auch eine chronische Infektion mit Hepatitis-B- und C-Viren kann das Krebsrisiko erhöhen.
Gegen HPV und Hepatitis B gibt es Impfungen. Fragen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt.
Wer erstattet die Kosten der HPV-Impfung?
Die HPV-Impfung wird für Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 17 Jahren sowohl von den gesetzlichen als auch in der Regel von den privaten Krankenversicherungen übernommen.
Einige Krankenversicherungen übernehmen die Kosten der Impfung auch für Frauen und Männer ab 18 Jahren.
Bei der Impfung ab 18 Jahren handelt es sich jedoch um keine Pflichtleistung. Das heißt, Sie müssen in Vorkasse treten und die Impfung vorab selbst bezahlen. Die Krankenkasse erstattet Ihnen dann gegen Vorlage der Belege die Kosten zurück.
Fragen Sie bei Ihrer Krankenkasse nach, ob und in welchen Teilen die Kosten für die HPV-Impfung übernommen werden.
Unterschiede bei HPV-Infektionen
Fast jeder Mensch infiziert sich mindestens einmal im Leben mit HPV. Eine HPV-Infektion bleibt am Anfang häufig unbemerkt, da sie in vielen Fällen innerhalb eines Jahres ohne gesundheitliche Probleme abheilt. Man unterscheidet zwischen Niedrigrisiko-Typen, welche Genitalwarzen auslösen und Hochrisiko-Typen, welche Gewebeveränderungen verursachen können.
Fakten: Vorbeugung von Hepatitis B und HPV
Mädchen und Jungen können sich gegen HPV impfen lassen. Beiden Geschlechtern wird eine Impfung empfohlen. Auch nach dem ersten sexuellen Kontakt ist eine Impfung zum Schutz sinnvoll. Gehen Sie aktiv auf Ihre Ärztin oder Ihren Arzt zu. Es ist also ein Mythos, dass nur Mädchen (und Frauen) gegen HPV geimpft werden sollten.
Ein Kondom schützt nicht zu 100 Prozent vor einer HPV-Infektion bei sexuellem Kontakt. Eine Übertragung der Viren kann trotz eines Kondoms auch über den reinen Hautkontakt, vor allem aber über die Schleimhäute stattfinden, beispielsweise beim Oralverkehr.
Hepatitis B ist durch Blut und durch andere Körperflüssigkeiten wie Sperma oder Speichel übertragbar. Häufig kommt es zu einer sexuellen Ansteckung, die durch ein Kondom vermeidbar ist.
Europäischer Kodex zur Krebsbekämpfung (2016): Impfungen und Infektionen
Krebsinformationsdienst (2021): Humane Papillomviren (HPV) als Krebs-Auslöser
Robert Koch Institut (2018/ 2023): Humane Papillomviren