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Pressemitteilungen | 10.12.2025
Medizin und Forschung

Welche Rolle spielt die Klinische Pharmakologie beim Kampf gegen Krebs und weitere Erkrankungen?

Prof. Dr. Sebastian Kobold übernimmt die Leitung eines neuen Instituts am LMU Klinikum München
Das LMU Klinikum München stärkt seine Rolle in der personalisierten Medizin und der Arzneimitteltherapie mit der Gründung des Instituts für Klinische Pharmakologie. Die Leitung des neuen Instituts, das am Campus Innenstadt angesiedelt ist, übernimmt zum 15. Dezember 2025 Prof. Dr. Sebastian Kobold.
LMU Klinikum
Prof. Dr. Sebastian Kobold übernimmt zum 15. Dezember 2025 die Leitung des neuen Instituts für Klinische Pharmakologie

Mit dem neuen Institut bündelt das LMU Klinikum klinische Forschung und translationale Pharmakologie, um neue Therapien schneller vom Labor ans Patientenbett zu bringen. Ein zentrales Ziel ist es, Erkenntnisse aus der Immunpharmakologie und Tumorimmunologie in maßgeschneiderte Behandlungsstrategien zu überführen und so die Wirksamkeit und Sicherheit von Therapien weiter zu verbessern. Direktor ist Prof. Dr. Sebastian Kobold, der seit 2019 Professor für Experimentelle Immunonkologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München ist und bereits stellvertretender Direktor der bisherigen Abteilung für Klinische Pharmakologie am LMU Klinikum gewesen ist.

Kobolds wissenschaftliches Engagement ist stark durch persönliche Erfahrungen geprägt. Die Krebserkrankung und der Tod seiner Großmutter waren für ihn ein Wendepunkt und richtungsweisend für seine Laufbahn in der klinischen und wissenschaftlichen Krebsforschung. "Die Medizin muss sich immer weiter fortentwickeln, bis wir auch den bedrohlichsten Erkrankungen nicht mehr hilflos gegenüberstehen“, beschreibt er seine Motivation. Der Zustand medizinischer Machtlosigkeit gegenüber bestimmten Erkrankungen sei für ihn nicht hinnehmbar.

Gerade Krebs sei für ihn "erschreckend faszinierend", weil sich Tumorzellen nahezu unbegrenzt vermehren und den Kontrollmechanismen des Körpers entziehen können. Aus diesen Prozessen gelte es zu lernen, um sie therapeutisch zu nutzen und Krebserkrankungen besser behandeln zu können. Insbesondere das Immunsystem und seinen vielseitigen Möglichkeiten haben für ihn das größte Potenzial um hier gezielt zu intervenieren. "Personalisierte immuntherapeutische Ansätze könnten deshalb in der Zukunft einen großen Platz in der onkologischen aber auch Entzündungsbehandlung einnehmen", blickt Kobold in die Zukunft. Dies wird in den kommenden Jahren ein Schwerpunkt des neuen Institutes bilden.

Werdegang von Prof. Dr. Sebastian Kobold

Sebastian Kobold, Jahrgang 1983, wurde in Würzburg geboren. Er studierte Medizin in Homburg, Zürich und Bordeaux und promovierte bei Christoph Renner in Homburg und Zürich. Seine klinische und wissenschaftliche Ausbildung führte ihn nach Hamburg, Boston und München.

Nach dem Medizinstudium begann er 2008 seine Weiterbildung zum Facharzt für Innere Medizin mit Schwerpunkt Hämatologie und Onkologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. 2010 wechselte er an die Medizinische Klinik und Poliklinik IV am Klinikum der Universität München, wo er seine klinische Weiterbildung mit dem Aufbau einer experimentellen Arbeitsgruppe in der Klinischen Pharmakologie verband. 2013 ging Kobold als Visiting Scientist an das Dana-Farber Cancer Institute in Boston, wo er sein tumorimmunologisches Know-how in die Entwicklung neuer therapeutischer Antikörper einbrachte.

2014 habilitierte er sich an der Medizinischen Fakultät der LMU im Fach Experimentelle Innere Medizin. Im selben Jahr erwarb er die Facharztanerkennung in Klinischer Pharmakologie sowie die Zusatzbezeichnung Immunologie. Seit 2014 leitet er die Arbeitsgruppe Immunpharmakologie in der Klinischen Pharmakologie, seit 2016 ist er dort als Oberarzt tätig. 2019 wurde er auf die W2-Professur für Experimentelle Immunonkologie berufen und zum stellvertretenden Direktor der Abteilung für Klinische Pharmakologie ernannt. Sein wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt in der Tumorimmunologie und insbesondere in der Entwicklung und Anwendung innovativer Immuntherapien für Krebserkrankungen. Seine Arbeiten wurden national und international mehrfach ausgezeichnet und werden unter anderem durch drei Förderungen des Europäischen Forschungsrats (ERC) unterstützt.

Glückwünsche von Klinikum und Medizinischer Fakultät

Prof. Dr. Kobold folgt damit auf Prof. Dr. Stefan Endres, den langjährigen Leiter der Abteilung für Klinische Pharmakologie am LMU Klinikum, der kürzlich in Ruhestand gegangen ist. Der Wechsel von einer Abteilung zu einem Institut zeigt, welchen Stellenwert die Klinische Pharmakologie und die Immuntherapie inzwischen in der LMU Medizin haben.

"Das LMU Klinikum hat als erstes in Deutschland ein zertifiziertes Zentrum für die Car-T-Zelltherapie bei malignen Erkrankungen etabliert“, sagt Prof. Dr. Markus M. Lerch, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des LMU Klinikums. "Unser Ziel ist aber nicht nur die Umsetzung der Tumorimmunologie in die Patientenversorgung, sondern auch die Entwicklung ganz neuer Methoden und Zielstrukturen für Krebs und andere Erkrankungen. Mit Prof. Sebastian Kobold haben wir einen Pionier auf diesem Gebiet gewinnen können.“

Prof. Dr. Thomas Gudermann, Dekan der Medizinischen Fakultät der LMU München, ergänzt: "Die Berufung von Sebastian Kobold und die Einrichtung eines Instituts für Klinische Pharmakologie ist für die Medizinische Fakultät der LMU ein zentraler strategischer Schritt. Immunpharmakologische neue Therapieansätze sind dabei, die Medizin zu revolutionieren und die LMU wird mit Prof. Kobold diesen Prozess federführend mitgestalten.”

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Kontakt

Prof. Dr. med. Sebastian Kobold 

Institut für Klinische Pharmakologie, LMU Klinikum München Campus Innenstadt

+49 89 4400-57300
cijgcblgusoüjüäm;vim: fulhvfiuyziu mi

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