Station B1b | Chronische affektive Erkrankungen
Leitung: Oberarzt Prof. Dr. Frank Padberg
Leitende Psychologin: Priv.-Doz. Dr. rer. biol. hum. Dipl.-Psych. Susanne Karch
Stationsleitung Pflege: Tobias Rieser
Die Station bietet zwölf stationäre Therapieplätze und teilstationäre Behandlungsmöglichkeiten nach dem CBASP-Ansatz für Menschen mit chronischen oder komplexen affektiven Erkrankungen an. Sie werden von einem Team aus Ärzt*innen, Psychotherapeut*innen, Fachtherapeut*innen und Pflegekräften in freundlicher Atmosphäre betreut.
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Wir behandeln nach dem Konzept des Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy (CBASP) von James P. McCullough.
Der CBASP-Ansatz gehört zu den interessanten Entwicklungen der Psychotherapie in den letzten Jahren. Er geht davon aus, dass Menschen mit chronischen Depressionen durch ungünstige prägende Erfahrungen in der Kindheit nicht oder unzulänglich gelernt haben, wie sie in sozialen Situationen ihre Bedürfnisse und Wünsche ausdrücken und ihre Ziele erreichen können. Ihre eigenen Einflussmöglichkeiten schätzen die Betroffenen oft als sehr gering ein. Damit verbunden sind oft depressive Gedanken und Gefühle, erlebte Hilflosigkeit sowie ein Rückzug gegenüber anderen Menschen.
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Bei uns lernen die Patienten zu erkennen, was sie bei ihren Mitmenschen auslösen oder was andere bei ihnen bewirken. Auch die Wurzeln, im Sinne prägender Beziehungserfahrungen, werden in der Therapie erarbeitet. Das soll die Betroffenen in die Lage versetzen, selbstbestimmter und flexibler mit anderen Menschen umzugehen und neue positive Beziehungserfahrungen zu machen.
Zudem unterstützen wir die Patienten durch eine sehr persönliche und authentische therapeutische Beziehungsgestaltung, die bei CBASP in den Mittelpunkt der Therapie rückt.
Neben der Einzeltherapie gibt es verschiedene psychotherapeutische Gruppen (CBASP-Gruppen, Skills-Training nach dem dialektisch-behavioralen Therapieansatz zur Unterstützung von Patienten mit emotional instabilen Persönlichkeitszügen, Achtsamkeitsgruppen, interaktionelle Gestaltungstherapie und Musiktherapie) sowie Bewegungstherapie und Yoga.
- Für Patienten mit einer bipolaren Erkrankung bieten wir eine umfangreiche Zusatzdiagnostik möglicher Begleiterkrankungen und ein individuell abgestimmtes Behandlungsangebot aus mehreren Bausteinen, wie z.B. Psychopharmakotherapie, Psychotherapie und Soziotherapie an.
- Durch Psychoedukation (Einzel und Gruppe) wird alles Wissenswerte über die Erkrankung wie das Erkennen von Frühwarnzeichen, die Identifikation von individuellen Stressoren und das Führen eines Stimmungstagebuchs („Life-Chart-Methode“) vermittelt. Das soll einen eigenverantwortlichen und angstfreien Umgang mit der Erkrankung ermöglichen.
- Wir arbeiten eng mit unserer Spezialambulanz für Bipolare Störungen zusammen.
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Da wir weltweit eine der ersten Stationen sind, die CBASP als umfassendes stationäres Konzept eingeführt haben, begleiten wir die Therapie auf unserer Station auch mit wissenschaftlichen Untersuchungen. Unser Ziel ist es, die Hintergründe chronischer affektiver Erkrankungen aufzuklären und die Behandlung immer weiter zu verbessern. Weiterführende Informationen: www.cbasp-network.org