Demenz
Wie viel Vergesslichkeit ist normal? Demenz ist eine Volkskrankheit, die zu den größten Herausforderungen gehört, denen sich unsere alternde Gesellschaft stellen muss. Eine Demenzerkrankung führt sowohl bei den Patienten wie bei den Angehörigen und Freunden zu großer Verunsicherung und Ängsten. Betroffen sind meist Personen, die älter als 65 sind. Was viele Menschen nicht wissen: Demenz ist der Oberbegriff für mehr als 50 Krankheitsformen, die alle eines gemeinsam haben: eine fortschreitende Erkrankung des Gehirns.
Wir behandeln folgende Formen:
- Alzheimererkrankung
- Vaskuläre Demenzen
- Gemischte Demenzformen
- Frontotemporale Demenzen
- Lewy-Body-Demenzen
- Demenzen z.B. bei Pick-Krankheit, Chorea Huntington oder beim primären Parkinson Syndrom
- Leichte kognitive Störungen
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Für viele Demenzformen ist typisch, dass sich das Gedächtnis, die Konzentrationsfähigkeit und die räumliche Orientierung zunehmend verschlechtern. Auch die Fähigkeit, sich sprachlich auszudrücken, nimmt ab. Bei Patienten mit Frontotemporaler Demenz verändert sich zuerst die Persönlichkeit. Sie werden reizbar und sind verhaltensauffällig. Denn diese Erkrankung greift erst die Hirnregionen an, die für das Sozialverhalten zuständig sind.
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- Sie sind sehr vielfältig, und man muss dabei nach sogenannten primären und sekundären Demenzen unterscheiden.
- Primäre Demenzen: Ihr Ursprung liegt an den neurodegenerativen Veränderungen im Gehirn. Das bedeutet, dass dort nach und nach Nervenzellen absterben.
- Sekundäre Demenzen: Sie werden z.B. durch Entzündungen, Infektionen, Hormonerkrankungen wie Schilddrüsenerkrankungen, Vitamin-Unterversorgung, Medikamente oder Alkoholsucht ausgelöst.
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Zunächst muss geklärt werden ob Gedächtnis-, Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen normale Alterungserscheinungen oder die Folge einer Demenz-Erkrankung sind bzw., ob andere psychische oder körperliche Erkrankungen (z.B. Depression, Stoffwechselerkrankungen) die Ursache dafür sind. Zu diesem Zweck erfolgt üblicherweise zunächst die Vorstellung in unserem Alzheimer Gedächtniszentrum. Erhärtet sich dabei der Verdacht auf eine Demenzerkrankung, folgen meist noch weitere Untersuchungen. Dazu kann ein kurzer stationärer Aufenthalt nötig sein.
Wir führen dann folgende Untersuchungen durch:
- Anamnese und Fremdanamnese
- Körperliche, neurologische und psychiatrische Untersuchungen
- Neuropsychologische Untersuchungen (z.B. Gedächtnistest)
- Laborchemische Untersuchungen (Hämatologie, klinische Chemie, Endokrinologie, Serologie)
- Neuroradiologische Untersuchungen (strukturelle Bildgebung des Gehirns mittels Kernspintomographie oder Computertomographie)
- Nuklearmedizinische Untersuchungen (Positronen-Emmissions-Tomographie (FDG-PET), Dopamin-Transporter-Szintigrafie (DaTScan)
- Untersuchung des Nervenwassers (Lumbalpunktion)
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Je früher die Behandlung anfängt, desto erfolgversprechender ist sie. Im Gegensatz zu den primären Demenzen können die sekundären manchmal sogar geheilt werden, wenn man die Grunderkrankung therapiert.
Ziel der Behandlung primärer Demenzerkrankungen ist, die Selbständigkeit im Alltag zu erhalten, die Lebensqualität zu verbessern und die psychosozialen Kompetenzen zu stabilisieren und zu erhalten. Wir arbeiten dabei z.B. mit:
- Medikamentöser Therapie
- Gedächtnistraining
- Physiotherapie
- Haushaltstraining
- Musiktherapie
- Ergotherapie
- Kunsttherapie
Um dem Umfeld den Umgang mit dem Erkrankten zu erleichtern, bieten wir einmal monatlich die Angehörigengruppe an.
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Unser Studienteam führt Beobachtungsstudien und klinische Studien zur Erprobung innovativer Behandlungsmöglichkeiten durch, an denen unsere Patienten teilnehmen können. Dies schließt auch neue Therapieverfahren nach dem neuesten Stand der medizinischen Forschung ein.
Kontakt bei weiteren Fragen
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Alzheimer Therapie- und Forschungszentrum (Bitte auf Anrufbeantworter sprechen, Sie erhalten einen Rückruf zur Terminvereinbarung)
80336 München