Patienteninformationen
In der Schmerzambulanz am Campus Innenstadt arbeiten neben Kolleg*innen aus der Klinik für Anaesthesiologie auch Ärzt*innen aus der Klinik für Orthopädie, Physikalische Medizin und Rehabilitation sowie speziell in der Schmerztherapie ausgebildete Psycholog*innen. Bei Bedarf können Mitarbeiter*innen weiterer Fachrichtungen hinzugezogen werden.
Unsere Patienteninformationen im Überblick
Anmeldung
Eine chronische Schmerzkrankheit ist ein überaus komplexes Krankheitsbild. Damit wir dieser Komplexität in der Erstuntersuchung gerecht werden können, bitten wir Sie, einen mehrseitigen Fragebogen auszufüllen, den wir Ihnen vor der Terminvereinbarung aushändigen.
Sobald uns der ausgefüllte Fragebogen sowie alle aktuellen, relevanten Befunde und Untersuchungsergebnisse in Kopie vorliegen, kann ein Termin vereinbart werden. Zum Termin selbst können Sie Röntgenbilder etc. im Original mitbringen.
Kurzfristige Termine vergeben wir für Patienten mit Tumorschmerzen, akutem Herpes-Zoster (Gürtelrose) und CRPS (Complex Regional Pain Syndrom, ehemals M. Sudeck).
Wir bitten Sie darum, zum Termin Ihre Versicherungskarte mit sich zu führen. Sollten Sie gesetzlich versichert sein, so bringen Sie bitte für den zweiten Termin eine Überweisung Ihres Hausarztes für die Schmerzambulanz mit. Den ersten Termin können Sie ohne Überweisung wahrnehmen.
Aufnahme-untersuchung
Beim ersten Termin werden Sie von drei Spezialisten (Anästhesist, Physikalischer Mediziner und Psychologe - ggf. auch Physiotherapeut) sorgfältig untersucht. Die wichtigsten medizinischen Informationen vorausgegangener Diagnostik und Therapie, d. h. Ihre aktuellen, relevanten Befunde und Untersuchungsergebnisse, sollten uns vor diesem Termin bereits vorliegen.
Basierend auf den Ergebnissen dieses Assessments wird direkt im Anschluss ein Therapiekonzept erarbeitet, das genau auf Ihre Beschwerden zugeschnitten ist. Neben den ärztlichen Untersuchen können wir auch Quantitativ Sensorische Testungen (QST) zur Messung von Schmerz- und Wahrnehmungsschwellen für die spezifische neurologische Diagnostik durchführen.
Therapie
Das von uns individuell erstellte Therapiekonzept kann beinhalten:
- Beratung und Betreuung
- Physikalische Therapie mit Bewegungstherapie, Physiotherapie, Ergotherapie, Massage, Elektrotherapie, Hydrotherapie, Bäder, Güsse, Wickel, Wärmetherapie, Kältetherapie u. a.
- Akupunktur
- Transkutane Elektrische Nervenstimulation (TENS)
- Triggerpunktbehandlung, Neuraltherapie
- Medikamententestung
- Therapeutische Nervenblockaden (z. B. Caudablockaden)
- Opioidtitration, Opioidrotation
- Anlage und Versorgung von Schmerzkathetern
- Versorgung mit intrathekalen Schmerzpumpen
- Östliche und westliche Naturheilverfahren (Blutegel, Schröpfen, Fußreflexzonenmassage u. v. a. m.)
Multi- modales Schmerz-programm
Zur erfolgreichen Behandlung chronischer Schmerzen ist ausschließlich das Multimodale Schmerzprogramm in seiner Wirksamkeit nachgewiesen. Wir bieten zwei Konzepte an:
- MNS – Münchner Naturheilkundliches Schmerzprogramm
- MNS-R – Münchner Naturheilkundliches Schmerzprogramm-Rücken
Diese Therapieprogramme führen zu einer langfristigen Verbesserung der Lebensqualität, einer Abnahme der Behinderung durch den Schmerz in verschiedenen Lebensbereichen und einer Verminderung der Inanspruchnahme weiterer Behandlungen. Das MNS wurde mit dem VI. Klinikförderpreis der Bayerischen Landesbank ausgezeichnet. Von 2008 bis 2013 wurde das Programm als MNS-R im Rahmen eines integrierten Versorgungsprojektes nach §140b SGB V in Kooperation mit der SBK Siemens-Betriebskrankenkasse durchgeführt.
Die drei Stufen des MNS
Teilstationäres, multimodales, interdisziplinäres Gruppenprogramm (4-Wochen, 2-Wochen und berufsbegleitend)
Weiterführung als offene Gruppe einmal wöchentlich (mit Eigenbeteiligung zum Selbstkostenpreis)
Langzeitbegleitung durch Seminare, Gruppentreffen, Vorträge und Selbsthilfegruppe
Unsere Einladung zur Teilnahme an der Langzeitbegleitung richtet sich vor allem an Patient*innen, die bereits das teilstationäre Gruppenprogramm absolviert haben, sowie an deren Partner*innen und Familienangehörige als auch an alle interessierte Patient*innen anderer Kliniken des LMU Klinikums.
Weiterführende Informationen zu dem Programm entnehmen Sie bitte unserem MNS-Informationsflyer.
Offene Gruppen
Die offenen Gruppen sind für alle Patienten gedacht, die bereits an einem teilstationären Behandlungsprogramm der Schmerzambulanzen Innenstadt bzw. Großhadern oder der Fibromyalgie-Tagesklinik der Klinik für Physikalische Medizin teilgenommen haben. Zum Erlernen der Methoden sollte eine regelmäßige Teilnahme angestrebt werden.
Die Therapeuten weisen eine langjährige Ausbildung auf und besitzen viel Erfahrung im Umgang mit Patienten mit chronischen Schmerzen. Zurzeit werden folgende offene Gruppen angeboten:
- Akupunktur
- Kunsttherapie
- Meditation und Imagination
- Musiktherapie
- Qigong
- Rhythmik, Atem und Bewegung
- Selbsthilfegruppe (zur Zeit nicht aktiv)
- Therapeutisches Schreiben
Die aktuellen Termine aller offenen Gruppen entnehmen Sie bitte dem Programmflyer.
Öffentliche Vorträge
Alle 14 Tage finden Vorträge und Seminare zum Thema Schmerztherapie statt. Sie dienen zur Informationsvermittlung, Diskussion und zur weiteren Motivation, sich mit dem Thema Gesundheit und Gesundwerdung zu beschäftigen. Veranstalter ist die Interdisziplinäre Schmerzambulanz am Campus Innenstadt. Welche Vorträge in diesem Halbjahr angeboten werden, können Sie im Programmflyer nachlesen.
Akutschmerzdienst
Die Ärzt*innen und Pflegekräfte des Akutschmerzdienstes organisieren die Schmerztherapie bei Patient*innen in unserem Krankenhaus. Dabei werden vom Kleinkind bis hin zum Erwachsenen individuelle, auf die gegenwärtige Situation angepasste Therapiemaßnahmen angewandt. Häufig kommen Schmerzpumpen (PCA - patientenkontrollierte Analgesie) oder Katheterverfahren (peridual, regional) zur Anwendung. Durch eine optimale Organisation wird eine kontinuierliche Schmerztherapie vom Operationsende bis zur Krankenhausentlassung angestrebt. Täglich werden von Ärzt*innen und Pflegekräften Schmerztherapievisiten durchgeführt, um die Therapie zu optimieren. Neben der intravenösen und periduralen Schmerztherapie werden auch kontinuierliche Nervenblockaden von den Ärzt*innen des Akutschmerzdienstes durchgeführt und betreut.
Des Weiteren werden auch alle nicht operierten Patient*innen, die im Rahmen ihres stationären Aufenthalts in unserer Klinik schmerztherapeutisch versorgt werden müssen, von uns konsiliarisch betreut und gemeinsam mit den Ärzt*innen, die die Grundkrankheit behandeln, versorgt.
Weitergehende Informationen zum Akutschmerzdienst der Klinik für Anaesthesiologie können Sie im folgenden Informationsflyer erhalten.
Schmerzambulanz und Tagesklinik
In der Interdisziplinären Schmerzambulanz werden Patient*innen mit chronischen Schmerzen von spezialisierten Ärzt*innen behandelt. Die Therapiemöglichkeiten umfassen sämtliche Verfahren der Schmerztherapie inklusive unkonventioneller, aber geprüfter Methoden.
Zudem werden multimodale Gruppentherapieprogramme für chronische Schmerzpatient*innen angeboten:
- Ein vier- oder zweiwöchiges Schmerzintensivprogramm, das naturheilkundliche Verfahren mit einbezieht und sich an seit langem erkrankte chronische Schmerzpatient*innen richtet
- Ein Programm für Fibromyalgiepatient*innen