Lehre
Seit dem Wintersemester 2012/2013 ist Palliativmedizin als Querschnittsbereich 13 in der Approbationsordnung für Ärzte verankert und damit ein scheinpflichtiges Fach. Der Erwerb des Scheins Palliativmedizin ist notwendig, um die Zulassung für das Praktische Jahr zu bekommen.
An der LMU ist Palliativmedizin im Modul 23 und Modul 5 des MeCuM etabliert. Da neben medizinischen, auch psychosoziale und spirituelle Aspekte unterrichtet werden, kommen die Dozent:innen aus der Medizin, Psychologie, Sozialarbeit und Seelsorge. Alle Dozenten sind Mitarbeiter:innen in der Klinik für Palliativmedizin.
Die im Folgenden beschriebenen einzelnen Vorlesungen und Seminare sind mit der Lern-Plattform Moodle verlinkt. Aus rechtlichen Gründen können nur immatrikulierte Studierende diese Links aufrufen.
Lehre in der Palliativmedizin (Querschnittsbereich 13)
Palliativmedizinische Behandlung umfasst die Linderung von körperlichen Symptomen sowie die Beachtung der psychischen, sozialen und spirituellen Bedürfnisse von Patient:innen und ihrer mit dem Ziel die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Palliativmedizinische Betreuung sollte Patient:innen und ihren Angehörigen sowohl während der Erkrankung als auch in der Sterbephase angeboten werden.
Palliativmedizin ist als Pflichtfach im Querschnittsbereich 13 Teil in der ärztlichen Approbationsordnung. Damit sollen der palliativmedizinische Ansatz und palliativmedizinische Grundkenntnisse allen Studierenden vermittelt werden, um so die Regelversorgung unheilbar kranker und sterbender Menschen zu verbessern. Dazu gehört die Vermittlung von grundlegendem Wissen (knowledge) und Fertigkeiten (skills) sowie die Reflexion eigener Wertvorstellungen, Einstellungen und Haltungen (attitudes) zu den Themen Krankheit, Sterben, Tod und Trauer.
Die Lerninhalte umfassen u.a.
- Grundlagen und Geschichte der Hospiz- und Palliativbewegung
- Organisationsstrukturen palliativmedizinischer und hospizlicher Versorgung (Palliativstation, Palliativmedizinische Dienste in Krankenhäusern, ambulante Palliativversorgung, Hospiz, Ehrenamtliche)
- Prinzipien symptomorientierter Behandlung und Therapie einzelner Symptome
- Ethik und Entscheidungen am Lebensende
- Unterstützung von Angehörigen
- Kommunikation
- Trauer
Lernziele sind (in Anlehnung an den Gegenstandskatalog der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin)
- Zugang zum Patienten in biologischer, psychologischer, sozialer und existenzieller Dimension
- Möglichkeiten, Grenzen und ethische Konflikte der ärztlichen Rolle
- Fähigkeit, individuell angepasste Therapieziele definieren zu können
- Kenntnis medikamentösen und nicht-medikamentösen Managements belastender Symptome
- Verständnis für die Relevanz einer vorausschauenden Betreuung von Patient:innen und Angehörigen
- Ausrichtung der Therapieziele an individuellen Bedürfnissen, Wünschen und Wertvorstellungen von Patient:innen und ihrer Angehörigen
- Reflexion der eigenen Einstellung zu Sterben und Tod als Voraussetzung für eine kompetente Betreuung Schwerstkranker und Sterbender