PRODO
Primärprävention von Depression bei Kindern und Jugendlichen mit einem an Depression erkrankten Elternteil
Gefördert durch "Gesund.Leben.Bayern" des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
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Wissenschaftlicher Hintergrund und Ziel des Projekts:
Depressive Störungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen weltweit. Laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leiden etwa 121 Millionen Menschen darunter. Allerdings treten depressive Störungen bereits in der Adoleszenz auf, am Anfang der Pubertät (~13-15 Jahre) sind ca. 2%, am Ende (15-18 Jahre) der Pubertät ca. 15% der Kinder und Jugendlichen betroffen (Hankin et al., 1998). Einer der wichtigsten Risikofaktoren für das Auftreten einer depressiven Störung ist das Vorliegen einer depressiven Störung eines Elternteils. Kinder und Jugendliche, bei denen mindestens ein Elternteil an einer depressiven Störung erkrankt ist, weisen ein zwei- bis dreifach erhöhtes Risiko auf, selbst an einer depressiven Störung zu erkranken, gegenüber Kindern und Jugendlichen, deren Eltern nicht depressiv sind.
Obwohl ein Teil des Risikos biologisch (z.B. genetisch) und deshalb nicht so einfach zu verändern ist, wird das Risiko auch durch Umgebungseinflüsse bedingt und kann verändert werden. Internationale Studien mit kognitiv-basierten Familienpräventionsprogrammen zeigen, dass negative Gedanken und Bewältigungsstrategien verbessert werden können um das Auftreten depressiver Störungen bei Kindern verhindern.
Im Rahmen der PRODO Studie soll ein familienbasiertes Präventionsprogramm zur Reduktion des Erkrankungsrisikos für eine depressive Störung und zur Verbesserung von psychischen Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen evaluiert werden. Wenn die Wirksamkeit des Programms nachgewiesen werden kann, kann das Präventionsprogramm Bayern- oder sogar Deutschlandweit angewandt werden.
Das Programm
Das Programm ist für vier bis fünf Familien gestaltet und besteht aus zwölf Sitzungen, die jeweils 90 Minuten dauern. An manchen Sitzungen nehmen Eltern und Kinder zusammen teil, während andere getrennt durchgeführt werden. Hauptbestandteile des Programms sind Edukation über Depression, Verbesserung der Bewältigungsstrategien des Kindes, und Verbesserung der Erziehungsfähigkeiten des Elternteils.
Im ersten Termin werden Familien nach dem Zufallsprinzip einer von zwei Gruppen zugeordnet: i)Versuchs- oder ii) Kontrollgruppe. Die Familien der Versuchsgruppe erhalten das Präventionsprogramm. Die Kontrollgruppe erhält kein Programm im Zeitraum der Studie, anschließend aber kann die evaluierte Präventionsmaßnahme auch mit den Kindern und Eltern durchgeführt werden. Die Kontrollgruppe ist ganz wichtig um die Wirksamkeit des Programms einzuschätzen. Alle Teilnehmer werden sowohl vor dem Anfang des Programms, als auch direkt nach dem Ende des Programmes, und drei und neun Monate nach dem Ende des Programms, Fragebögen erhalten.
Die PRODO-Studie wird jetzt von Hape Kerkeling unterstützt, lesen Sie dazu den Flyer und die Pressemitteilung.
Die Flyer mit Studieninformationen zum Herunterladen finden Sie hier.
Einen kurzen Radiobeitrag von Radio M94,5 über die Studie können Sie hier anhören.
In der Süddeutschen Zeitung vom 02. März 2015 gab es einen längeren Artikel über die Studie den Sie hier nachlesen können.
Ebenso können sie sich noch ein Film zu der Thematik ansehen.
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Mitarbeiter/-innen
Dr. Belinda PlattAnsprechpartner/-innen
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